04.03.2019 – Bad Rippoldsau // Martina Harter
Frank Schmider, Präsident der Narrenvereinigung Bad Rippoldsau e.V. begrüßte die Gäste zur diesjährigen Elfemess und übergab sogleich an die Zapfenmichel, die das unterhaltsame und kurzweilige Programm ausgearbeitet hatten.
In dem einstündigen Programm griffen sie wieder hervorragend umgesetzt die verschiedensten aktuellen Themen auf und auch Bürgermeister B. Waidele und die örtlichen Gemeinderäte waren im vollen Kurhaus anzutreffen.
Leichte Startschwierigkeiten hatte der Bad Rippoldsauer Bürger Torsten Schremp dabei, den Vorhang zu öffnen. Nachdem Alexa sich des badischen Dialektes bemächtigt hatte, konnte sie die Zapfenmichel bei ihrem Vortrag jedoch locker unterstützen.
Der Kurgast Tobias Zanger konnte den Aufruhr über den Dieselskandal und die dazugehörigen Diskussionen um den Feinstaub nicht nachvollziehen. Das dreirädrige Gefährt namens ‚MULAG‘, das man hier im Tal nicht selten zu mehreren gleichzeitig antreffen kann, produziere ja auch keinen Feinstaub. Bei dem, was da aus dem Abgasrohr rauskommt, handele es sich immerhin um Grobstaub!
Auch der Bürgermeister und sein Tourismusleiter, verkörpert von Sebastian Neef und Raphael König, konnten einige Geschichten widergeben. Da war zum einen das Ärgernis mit den Hinterlassenschaften (also die Extremitäten, oder wie das heißt) der Hunde, zum anderen der große Traum des Bürgermeisters, chinesische Investoren, die sich der Kurklinik annehmen und diese, und somit auch seiner Gemeinde zu neuem Glanz verhelfen. Diese ist mittlerweile eher zu zweifelhafter Berühmtheit verholfen worden. Wer sich über Lost Places informiert, wird wohl ähnlich emotional anrührende Bilder zu sehen bekommen, wie die Zapfenmichel in dem Film aus Bad Rippoldsau zu zeigen hatten. Aus der Vogelperspektive waren da die verlassene Kurklinik, das halb verfallene Sprudelgebäude und ein einsames Restaurant im Althaus zu sehen. In den Gebäuden der Kläranlage wurden die Entdecker der Lost Places Bad Rippoldsau immerhin fündig: Sie trafen auf die feiernden Geister der Zapfenmichel. Doch dann riss der Film plötzlich ab. Die neugierigen Forscher wurden seither nicht mehr gesehen.
Der neue Pächter des Minigolfplatzes in Bad Rippoldsau wurde von dem Tagebuch schreibenden Mädchen Claudia Armbruster aufgegriffen. Sie musste feststellen, dass die, unter den vorherigen Betreibern zuverlässige, Eisquelle zwischendurch doch erhebliche Ausfälle zu verbuchen hatte.
Als Bürgermeister konnte Sebastian Neef auch den Vorteil eines durchgängigen Radweges durch das Wolftal anhand seines sonntäglichen Spaziergangs mit seinen Kühen sehr bildhaft untermauern. Der Kurgast Tobias Zanger griff den Radweg gleich auf und lieh sich ein E-Bike. Er wurde jedoch auf seinem Streifzug durch das Wolftal immer wieder von einem Mini-Auto ausgebremst, das nur 25 km/h fahren konnte.
Um dem Bürgermeister B. Waidele und den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern die Themen aus dem Programm auf dem Nachhauseweg in Erinnerung zu rufen, wurde jedem noch ein kleiner themenbezogener Präsentemix überreicht.
Die Radau aus Bad Rippoldsau umrahmte das Programm mit ihrer fetzigen Musik.
Anschließend wurde von den Riebele ins Café Restaurant ‚Zum Schlüssel‘ und in den Pfarrsaal zur herzhaften Riebelesupp mit frischer Bretzel geladen, bei der sich die Gäste noch einen gemütlichen Nachmittag machen konnten und mit so manchem Sitznachbarn das gehörte reflektieren konnten.